Was ist Buddhismus?
Der Buddhismus zählt zu den ältesten Weltreligionen und ist nach seinem Stifter Buddha, „dem Erwachten“, benannt. In Österreich ist der Buddhismus seit 1983 eine staatlich anerkannte Religionsgemeinschaft. Im Jahr 2023 feierte die Österreichische Buddhistische Religionsgesellschaft stolz 40 Jahre Anerkennung des Buddhismus in Österreich.
Der historische Buddha
Der historische Buddha wurde vor rund 2500 Jahren als Siddharta Gautama in Nordindien geboren. Durch Geistesschulung und Meditation erlangte er die Erleuchtung – einen Geisteszustand von dauerhaftem Glück und Frieden. Basierend auf seinen Erfahrungen lehrte er Methoden, damit auch andere Menschen diesen Zustand erreichen können. In unserem Zentrum seid ihr herzlich engeladen, diese Methoden kennenzulernen, die sowohl kurfristig als auch langfristig Wohlbefinden und Ausgegleichenheit bringen können.
Die Essenz des Buddhismus: Befreiung von Leiden aus eigener Kraft
Die buddhistische Praxis besteht darin, den eigenen Geist von negativen Einstellungen wie Gier, Neid und Ärger zu befreien. Grundlage der buddhistischen Lehre bilden die Vier Edlen Wahrheiten:
- Die Wahrheit vom Leiden – von der Unvollkommenheit unseres Daseins
- Die Wahrheit von den Ursachen des Leidens – diese beruhen hauptsächlich auf unserer egoistischen Selbstzentriertheit
- Die Wahrheit von der Beendigung des Leidens – von der Möglichkeit, aus eigener Kraft über die Unvollkommenheit hinauszuwachsen
- Die Wahrheit vom Weg zur Befreiung – gegliedert in die drei Arten der Schulung: ethische Disziplin, meditative Konzentration und Weisheit
„Vermeide Unheilsames, tue Gutes, schule deinen Geist —
das ist die Lehre des Buddha.“
(Dhammapada, Vers 183)
Verbreitung des Buddhismus
Um den verschiedenen Interessen und Veranlagungen der Menschen, präsentierte Buddha seine Lehre auf vielfältige Weise. Daraus entstanden Schulen mit unterschiedlichen philosophischen und methodischen Schwerpunkten.
In Süd- und Südostasien wird vorwiegend der Theravada-Buddhismus praktiziert. Er beruft sich auf die Schriften des Palikanons, der ältesten Überlieferung von Buddhas Lehren.
Im Mahayana-Buddhismus, der sich nach Zentral- und Ostasien verbreitet hat, steht die Erleuchtung aller Lebewesen im Mittelpunkt. Das Idealbild ist der Bodhisattva, der durch die Entwicklung von Weisheit, Liebe und Mitgefühl danach strebt, alle anderen Wesen vom Leiden zu befreien. Die Entwicklung altruistischer Einstellungen wie Liebe und Mitgefühl ist hier der Kern der Praxis.
Aus dem Mahayana entwickelte sich u.a. der tantrische Buddhismus (Vajrayana), der vor allem in Tibet praktiziert wird und mit dem man den Zustand der Buddhaschaft besonders rasch erlangen kann. Durch geeignete Meditationen, die auf einem starken Mitgefühl basieren, werden auch subtile Ebenen des Geistes beeinflusst. Diese Methoden sollen jedoch nur nach gründlichen Vorbereitungen unter Anleitung eines qualifizierten Lehrers oder Lehrerin geübt werden.
Die unterschiedlichen Traditionen, die sich im Laufe der Jahrhunderte unter dem Einfluss verschiedener Kulturen entwickelt haben, ergänzen und respektieren einander. Heute wird der Buddhismus nicht nur in Asien, sondern zunehmend auch im Westen von insgesamt etwa 500 Millionen Menschen praktiziert.